Was sind eigentlich Exerzitien?


 

Exerzitien sind "Übungen", im Grunde eine Art spirituelles Training. Manche nennen es auch Auszeit oder Retreat.

 

Ignatius von Loyola gilt als "Erfinder" und sagte sinngemäß: Wenn du einen Berg besteigen willst, tust du das auch nicht von heute auf morgen, sondern tastest dich langsam heran.
Und so ist es auch mit dem geistlichen Leben, der Spiritualität.

 

Man beginnt mit kleinen Trainingseinheiten: kurze Gebets-/Meditationszeiten, geistliche Impulse, Reflexion der aktuellen Lebenssituation oder Fragen, für die im Alltag oft keine Zeit ist. Man probiert verschiedene Weisen aus, um herauszufinden, was einem guttut und hilfreich ist. Und wenn man etwas gefunden hat, bleibt man dabei und macht es sich zur guten Gewohnheit. Man "trainiert" sich also etwas Neues an.

Für Menschen, die mit Exerzitien oder geistlichen Auszeiten bereits Erfahrungen haben, ist es oft gute Gewohnheit, sich regelmäßig Zeit für Me-And-God-Time zu nehmen und sich immer wieder fit zu machen, wenn im Alltag der Schweinehund aufdringlich geworden ist.

Stille ist ein wichtiges Element, um äußerlich und innerlich zur Ruhe kommen.
Impulse helfen, den eigenen Fragen Raum zu geben und Antworten auf die Spur zu kommen.
Das so genannte Geistliche Begleitgespräch mit Seelsorger:innen kann dabei helfen, Dinge klarer zu sehen, neue Perspektiven zu entdecken und Gott als Dritten im Bunde zur Sprache kommen zu lassen.